Nistkästen aufzuhängen ist eine der populärsten Artenschutzmaßnahmen. Seit den Anfängen des Vogelschutzes zählt das Bauen und Anbringen von Nistkästen zu den festen Bestandteilen aktiver Naturschutzarbeit vor Ort.
Künstliche Nisthilfen sind da sinnvoll, wo Naturhöhlen fehlen, weil alte und morsche Bäume nicht mehr vorhanden sind oder weil an Gebäuden geeignete Brutnischen fehlen.
Für viele kleine und große Menschen ist es zudem ein tolles Erlebnis, selbst einen Nistkasten zu bauen und in den Folgejahren zu beobachten, wie Kohlmeisen, Hausrotschwänze oder Stare darin ihre Jungen groß ziehen. Ein voll ausgebuchter Nistkasten ist allerdings nur dann zu erwarten, wenn der Garten naturnah gestaltet ist und die Vögel entsprechend Nahrung finden.
Kuschelige Quartiere im Winter!
Nistkästen erfüllen übrigens auch im Winter wichtige Aufgaben: ob Meisen, Kleiber, Zaunkönige oder sogar Eichhörnchen – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel können die Nisthilfen im Winter sogar das Leben retten. Die Gefahr der Übertragung von Parasiten durch alte Nester sei geringer, als der Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die Tiere.
Tipp zur Reinigung von Nistkästen:
Wer den Spätsommer als Reinigungstermin verpasst hat, sollte im Herbst keine Nistkästen mehr säubern. Nach dem Ausflug der Vormieter haben sich in vielen Behausungen nun nämlich neue Bewohner einquartiert, die man besser nicht stört. Die Kästen sollten dann erst gegen Ende Februar gereinigt werden oder sie setzen die Reinigung für ein Jahr aus. Befinden sich jedoch noch alte Eier oder gar tote Küken im Nest, sollte man diese wegen der meist großen Zahl von Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt Nest entfernen. Weitere Hinweise finden Sie weiter unten.
Auch ohne Vorkentnisse ist der Bau von Nistkästen einfach möglich!
Mit unseren praktischen Anleitungen zeigen wir Ihnen, wie Sie Nistkästen ganz einfach selbst bauen können. Das ist auch ohne Vorkentnisse möglich. Es genügt, wenn Sie Spaß am Basteln und einen Schraubenzieher, Hammer und eine Säge zur Hand haben.
Sie sollten im Vorfeld nur überlegen, welche Vögel Sie mit einem Nistkasten erfreuen wollen, denn es gibt eine Reihe verschiedener Kästen für unterschiedliche Vogelarten. Die beiden nachfolgend vogestellten Nistkästen sind wahre "Bestseller" der Vogelwelt: Sie sind einfach zu bauen und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vogel darin brütet, ist hoch.
Zahlreiche Vogelarten brüten in weitgehend geschlossenen Nisthöhlen wie dem auch als „Meisenkasten“ bekannten Höhlenbrüterkasten. Je nachdem, welchen Durchmesser Sie für das Einflugloch dieses Nistkastens wählen, wird dieser von unterschiedlichen Vogelarten bevorzugt:
Durchmesser 26-28 mm - Blau-, Hauben-, Sumpf-, Weiden- und Tannenmeise
Durchmesser 32 mm - Kohlmeise und Kleiber
Durchmesser 35 mm - Feldsperling, Haussperling und Trauerschnäpper
Durchmesser 45 mm - Stare
Der Gartenrotschwanz bevorzugt ein ovales Einflugloch:
Höhe 48 mm und Breite 32 mm
An alten Hausfassaden aus unverputzen Brandziegeln oder Fachwerk erfreuen sich Vogelarten wie Hausrotschwanz, Grauschnäpper, Zaunkönig oder Rotkohlchen - denn hier finden sie Nischen und Spalten als Brutstätte und nicht alle Gartenvögel brüten in Höhlen mit kleinem Einflugloch.
Doch Fassaden mit natürlichen Nischen und Spalten sind heute oft Mangelware und glatt verputze Hauswände groß in Mode. Doch auch dafür gibt es eine Lösung: mit dem halb offenen Nistkasten, der sogenannten Halbhöhle, können Sie dem Hausrotschwanz & Co. ein gemütliches Heim bieten und ersparen sich zudem das bohren eines Einflugloch.
Die Halbhöhle ist somit auch ein toller Anfänger-Nistkasten zum selber bauen.
Möchten Sie andere Vögel mit einer speziellen Unterkunft beglücken oder Nisthilfen für Schmetterlinge, Igel & Co bauen, gibt Ihnen die NABU-Broschüre "Wohnen nach Maß" für wenig Geld hilfreiche Informationen und Anleitungen. Sie können die Broschüre für 2 Euro zzgl. Portokosten bei uns bestellen oder in der NABU-Regionalstelle in Essen nach voheriger Absprache abholen. Fragen Sie auch gerne nach unseren Bausatz-Nistkästen für Meise und Hausrotschwanz.
Materialien
Wohnraum und Maße
Anbringen von Nistkästen
Reinigung
Ob Baumläuferhöhle, Schwalbennest, Schleiereulen- oder Mauerseglerkasten - viele weitere Infos rund um das Thema Nistkästen und Nisthilfen finden Sie hier beim NABU Bundesverband.